St. Pölten: MBA 2010

VON Dr. Wolf SiegertZUM Freitag Letzte Bearbeitung: 16. Januar 2015 um 00 Uhr 46 Minuten

 

Ein herzliches "Glückauf" an den neuen Jahrgang, der sich der Herausforderung der Teilnahme an diesem MBA-Lehrgang gestellt hat.

Diejenigen, die sich die zur Vorbereitung der letzten Jahre eingespielten Dokumente und Anregungen nochmals ansehen wollen, haben hierzu vorab die Gelegenheit.

Die Links wurden in der Reihenfolge der vorangegangenen Jahre zusammengestellt:

 2009: St. Pölten: da capo!!
 2007: St. Pölten: da capo!
 2006: FH St.Pölten: ISO 9001 für Medien-Profis

Und man sieht, was das Besondere der bisherigen Reihe dieser Veranstaltungen ausgemacht hat: Jede von ihnen ist up-to-date mit den jeweils drängenden Fragen, und doch verführte das im Verlauf der gemeinsamen Arbeit nicht dazu, an der Oberfläche der jeweils besprochenen Phänomene zu verbleiben.

Die Aufforderung "in medias res" zu gehen beinhaltet immer auch die Aufforderung, der "Sache" auf den Grund zu gehen - und das auch auf dem spezifischen Hintergrund des eigenen und/oder beruflichen Intereressen-Profils.

Für die aktuelle Diskussion wird auf den folgenden Papieren aufgebaut werden:

I.

Dem Jahrbuch Deutscher Multimedia Award „Interaktive Trends 2009/2010“ mit dem Schwerpunkt Medienkonvergenz.

In diesem Jahr widmet sich das rund 180-seitige Standardwerk der deutschen Multimediabranche einem prominent besetzten Schwerpunkt – dem Thema Medienkonvergenz. Dafür konnten Bodo Hombach (Geschäftsführer, WAZ-Mediengruppe), Jakob Augstein (Verleger, Der Freitag) und Frank Syré (Stellv. Chefredakteur, Bild.de) als Autoren gewonnen werden. Weiterhin bietet „Interaktive Trends 2009/2010“ eine Übersicht aller Gewinner und Nominierten des DMMA 2009. Herausgegeben wird das Jahrbuch vom Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. zusammen mit der MFG Baden-Württemberg und ONEtoONE.

Das Buch kostet als Printausgabe 49 Euro und kann an dieser Stelle alternativ auch als PDF-File eingesehen werden, so wie es als sogenanntes E-Paper auf der Website www.interaktive-trends.info abgerufen werden kann.

Interaktive_Trends_2009-10
Es gelten die Regeln des Urheberrechts all rights reserved

II.

Wie es aber nun wirklich mit den Tageszeitungen im Netz aussieht, vor allem die Frage, ob und inwieweit die interaktiven Angebote angenommen werden, dazu geben die am 19. März von der TNS Emnid Medienforschung in Bielefeld veröffentlichten Daten einen sehr aussagekräftigen - und für Manche vielleicht enttäuschenden - Eindruck.

Mehr zum Thema der Bekanntheit und Nutzung interaktiver Tageszeitungs-Angebote findet sich in der folgenden hier als PDF ausgeführten Darstellung des Hauses:

TNS_Emnid_Tageszeitungen_im_Web
Es gelten die Regeln des Urheberrechts all rights reserved

III.

Um den Hintergrund dieser Netznutzung besser ausleuchten zu können, dazu wurde ein Tag zuvor die Studie der Initiative D21: "Die digitale Gesellschaft in Deutschland" in Berlin vorgestellt, durchgeführt von TNS Infratest und unterstützt durch zahlreiche Sponsoren.

Die wichtigste Aussage: Die vorliegende Studie dokumentiert erstmals detailliert den IST-Zustand der deutschen Gesellschaft im Umgang mit den digitalen Medien und zeigt auf, ob man tatsächlich bereits von einer digitalen Gesellschaft sprechen kann. Eine detaillierte Typologisierung in Nutzergruppen beschreibt, wer in der digitalen Welt bereits seinen Platz gefunden hat und wer noch danach sucht.

Bei der Vorstellung mit dabei:
 Dr. Ulrich Hermann (Mitglied des D21-Gesamtvorstands; Geschäftsführer TNS Infratest GmbH

Eine Überblicksdarstellung mit den Ergebnissen findet sich auf der Seite:
Hört, hört: Den Breitband-Buchmessen-Bericht, die zugleich - aus Anlass der Leipziger Buchmesse - einen guten Einblick gibt zum aktuellen Stand der Digitalisierung im Buch- und Publikationssektor insgesamt.


NACHFOLGEND WIEDERHOLEN WIR ZUNÄCHCHST NOCH EINIGE HINWEISE AUF DIE VERANSTALTUNG DES VORANGEGANGENEN JAHRES:

Der Link zu dieser Seite wurde ausserdem sowohl seitens der Hochschule als auch von Seiten des Urhebers nochmals den Beteiligten zugespielt, worauf folgende Interessensschwerpunkte benannt wurden:
 Cloud Computing [1]
 Konvergenz [2]
 Zukunft Print [3]

Aufgrund dieser bislang eingegangenen Hinweise hier noch drei ergänzende Links auf Konferenzmitschnitte bzw. -Präsentationen, in denen auch in Bezug auf diese Fragen Stellung genommen wurde:
 auf der CeBIT-Konferenz in der 11. KW. 2009 in Hannover
 auf der DLM-Konferenz am 11. März 2009 in Berlin
 auf den Mainzer Tage der Fernsehkritik 2009, 23./24.03.2009 [4]

Zur Einführung
zunächst ein Online-Video [im Flash-Format] :

Es gelten die Regeln des Urheberrechts all rights reserved

 The Remote Control

Dieser Beitrag zeigt DEN typischen Fernseh-Konsumenten und DAS typische Paradigmenspiel der - nicht nur bei Peter Handke literarisch - in Beziehung gesetzten Aussen- und Innen-Welten.

Fragen:
- welche Rolle spielt für uns, in unseren Lebensgemeinschaften - heute noch das "Fern-Sehen"?
- haben wir uns wirklich mit den "Neuen Medien" aus diesem Gefangensein des passiven Medienkonsums befreit?
- haben sich mit den neuen Geräten auch neue Gewohnheiten eingestellt?
- auf welches dieser Geräte würden wir am ehesten verzichten können, auf welches am wenigsten?
- auf welche Dienste würden wir am ehesten verzichten können, auf welchen am wenigsten?
- welche persönlichen Nutzer-Erfahrungen machen sich im Berufsleben als hilfreich bemerkbar - und umgekehrt?
- gibt es sie wirklich, die Zunahme der "Interdependenz von Arbeit und Leben", von Arbeits- und Freizeit?
- welche Schlüsse ziehen wir daraus für unsere beruflichen wie persönlichen Anforderungen und wo kann uns ein solches Curriculum dabei helfen?

Zur Beantwortung dieser vorbereitenden Fragen hier eine Linkliste auf einige ausgesuchte Publikation und Dokumenten zum Thema - die, später wird es nochmals angesprochen - auch aus dem Kreis der Leser- und Hörerschaft erweitert werden können:

Online-Nutzung von Bewegtbild-Angeboten: [5]

 TV 2.0 Whitepaper
Bertram Gugel [und Harald Müller], 7. Juli 2007

 Drei Viertel aller Internetnutzer schauen Videos online,
BITKOM, 24. Juli 2007

 25 Millionen schauen Videos im Internet,
BITKOM 2. 12.2008

 Multiplay saves Telekom Austria,
Broadband TV News, Robert Briel | January 16, 2009 | 09:59 UK

 Studie: Wer im Internet viel surft, sieht auch viel fern
DIGITAL fernsehen, Medien und Märkte, 17.02.09 [6]

 Chats, VIDEOS UND COMMUNITIES. Wie Jugendliche das Internet nutzen
Studie von Günther Rager & Annika Sehl für die Stabsabteilung Medien der Friedrich Ebert Stiftung, ISBN: 978-3-86872-008-2 [7]

 KIM-Studie (Kinder und Medien, Computer und Internet) 2008
des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest (mpfs) [8]

KIM-Studie 2008
Es gelten die Regeln des Urheberrechts all rights reserved

Medien in der Gegenwart:

Am Mittwoch, den 17. Dezember legte in Berlin
Staatsminister Bernd Neumann den Medien- und Kommunikationsbericht der Bundesregierung vor

Im Mittelpunkt dieses nach 1998 erstmals wieder neu aufgelegten Medien- und Kommunikationsberichtes steht die wirtschafts- und kulturpolitische Bedeutung, darüber hinaus werden darin aber auch eine Reihe von technologie-, bildungs- und gesellschaftspolitischen Aspekten berücksichtigt.

 Medien- und Kommunikationsbericht 2008 [PDF; 1,6 MB]

BKM-Medienbereicht - Teil 1
Es gelten die Regeln des Urheberrechts all rights reserved

 Anlage zum Medien- und Kommunikationsbericht (wissenschaftliches Gutachten) [PDF, 6,9 MB]

BKM-Medienbericht - Teil 2
Es gelten die Regeln des Urheberrechts all rights reserved

Zukunftsmarkt Mobilität

 Mit der im Auftrag von RMS entwickelten Studie des TrendBüros wird die Frage nach der Interdependenz von Mobilität und Medien – analysiert und nachgefragt, was so ein "nomadischer
Lebensstil" für die Medien und das Marketing zu bedeuten habe.
Die Autoren behaupten, dass die mobilen Medien sowohl zum Thema der Verkehrsmobilität als auch zum Thema der sozialen Bindungen eine zunehmend wichtige Funktion erfüllen: "Gleich einer Nabelschnur erhalten sie uns auch bei rasenden Geschwindigkeiten soziale
Bindungen. Mit steigender Medienkompetenz der
Nutzer wachsen die Anforderungen an das Marketing.
Mobile Nutzer sind immer weniger über ein einzelnes
Medium zu erreichen
."

Mobilitäts-Studie
Es gelten die Regeln des Urheberrechts all rights reserved

 Und HIER als aktuelles Beispiel: Wie eine Firma wie Intelligent Spatial Technologies mit seinem "e-pointer 3D"-Konzept versucht, in einer Art Vorstufe eines "augmented reality device" auf neue Nutzungs- und Verwertungsformen von mobilen Diensten und Dienstleistungen aufmerksam zu machen.

Medien (in) der Zukunft:

 DNA digital - Im Dialog mit der Generation Internet.
Studie vom November 2008 als Ergebnis der Arbeitsgruppe 2 des
Dritten Nationalen IT-Gipfels in Darmstadt

Es gelten die Regeln des Urheberrechts all rights reserved

 Zur Zukunft der deutschen Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)

Diese Studie wurde am 5. Dezember 2008 unter dem Titel:
"Zukunft und Zukunftsfähigkeit der deutschen Informations- und Kommunikationstechnoloogie" an das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) übergeben.

Daran beteiligt waren der Münchner Kreis, TNS Infratest, EICT [9]und die Deutsche Telekom und wurde mitfinanziert durch Siemens, VDE, SAP sowie dem BITKOM und dem BMWi selber.

Für diese Bestandsaufnahe über den aktuellen Zustand und zur mittelfristigen Entwicklung der Informations- und Telekommunikationstechnologien wurden nicht nur ein Reihe weiterer Studien konsultiert, sondern eine Expertenbefragung von 540 Entscheidern aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft durchgeführt.

Die jetzt vorgelegten Ergebnisse sollen 2009 weiter entwickelt und in einer international ausgelegten wissenschaftlichen Delphi-Studie die längerfristigen Perspektiven der Informations-, Kommunikations- und Medienwelten detailliert untersucht werden.

Die Konferenz-Beiträge werden in diesem Jahr - jeweils unter dem besonderen Aspekt des digitalen Medieneinsatzes - auf die Schwerpunkte Entertainment und Cinema verweisen, bzw. darauf aufbauen.

Dazu werden derzeit Gespäche mit mehreren Gästen geführt, die aus diesen Bereichen kommen und auch auf die Entwicklungen in Österreich nachhaltig Einfluss genommen haben.

Ein Hinweis dazu aus aktuellem Anlass:

Die Ausstattung und Einrichtung der vier Hollywood Megaplex Standorte - und das Metropol in Innsbruck - für die digitale Zulieferung und Vorführung von Kinofilmen.

Einer dieser Standorte dieses MEDIA BROADCAST Projektes ist, neben Wien, Pasching und Innsbruck: St. Pölten.

Angesichts der aktuellen Entwicklungen im Kino-Bereich in Österreich im Allgemeinen und vor Ort im Besonderen werden wir am Abend - gegen 18 Uhr - einen direkten Link nach Las Vegas zur Show-West schalten und ein Interview mit dem Projektverantwortlichen führen.

Weitere Interviews:

Wenn Interesse an weiteren Hintergrundinformationen zu diesem Thema besteht, kann eine Verbindung mit einem der Gründer und dem heutigen Leiter der Digital Cinema Society in Studio City in Los Angeles hergestellt werden.

Grundsätzlich kann versucht werden, auch die anderen Autoren der hier zitierten Studien und Gewerke in Interviews direkt zu Wort kommen zu lassen, es käme halt auf einen Versuch an.

Weitere Hinweise:

Weiters können an dieser Stelle auch Infos und Studien ein- bzw. nachgereicht werden, die sich speziell auf die Verhältinisse in Österreich beziehen.

Es ist grundsätzlich möglich, im Verlauf des Nachmittags in kleinen Arbeitsgruppen oder auch in Einzelarbeiten die Themen des Interesses aufzuarbeiten, zu präsentieren und damit sogleich als studien- und prüfungsrelevante Leistungen einzubringen.

Zu guter Letzt: Die Textversion einer Umfrage zu den

 Mega-Trends 2009,

die am 12.01.09 um 14:20 Uhr als Online-Auszug auf der T3N-Ausgabe Nr. 14 erschien ist.

Danach wurden "16 Experten aus den unterschiedlichsten Bereichen" befragt.

Hier ihre Namen und Antworten [10]

Tom Alby

Autor mehrerer Bücher über Suchmaschinen, Web 2.0 und Mobile Web, ist nach Stationen bei mehreren Suchmaschinen heute Head of Search bei der Hamburger Agentur uniquedigital. Twitter: daswesen.

1. Internet-Werbung wird gewinnen, trotz Krise

Gerade bei reduzierten Budgets werden diejenigen Werbekanäle bestehen bleiben und ausgebaut, deren Leistung klar gemessen werden kann. Von der Krise profitieren die Agenturen, die diese Leistung nachweislich optimieren und somit den größten Nutzen aus den Budgets holen können. Dadurch werden Werbeflächen hinsichtlich ihrer Leistung kritischer hinterfragt.

2. SEO wird gesellschaftsfähig und dadurch professioneller

Das Thema SEO ist in Chefetagen angekommen, schließlich will jeder in schwierigen Zeiten vom kostenlosen Traffic profitieren. Wurden SEOs früher heimlich beauftragt, ist heute offensichtlich, dass gute Plätze in den Suchergebnissen nur durch professionelle Arbeit möglich sind. SEO-Dienstleistungen werden dadurch vergleichbarer, was den Druck auf SEO-Anbieter erhöht, sich zu professionalisieren und nicht nur kurzfristige Erfolge zu erzielen.

3. Das Mobile Web kommt (noch) nicht

Die mobile Webnutzung wird bis 2010 nur langsam zunehmen. Die Preise für den mobilen Internetzugang sind zum einen noch nicht tief genug gefallen, UMTS ist zum anderen bisher nur in Großstädten ausgebaut. Zu guter Letzt existieren zu wenige Anwendungen, deren empfundener Nutzen hoch genug ist, dass diese Einschränkungen in Kauf genommen werden. Die gute Nachricht ist, dass ein positiver Trend sichtbar wird.

Markus Beckedahl

Engagierter Kämpfer für die Freiheit des Netzes und für Open Source. Macher von netzpolitik.org. Twitter: netzpolitik.

1. Das Wahljahr im Netz

Jeder halbwegs motivierte Kandidat in einem Wahlkampf wird einen Account bei Facebook und Twitter haben und manchmal auch bei YouTube ins Internet sprechen. Einige werden sich davon absetzen, indem sie die Werkzeuge dialog-orientierter nutzen und auch nach einer Wahl damit nicht aufhören.

2. Blogs werden Mainstream

Spätestens in der heißen Phase des Wahlkampfes werden alle großen Redaktionen in Gruppen-Blogs darüber berichten. Und am Ende des Jahres muss man nicht mehr erklären, was ein Weblog ist.

3. Die Politik entdeckt Open Source

Die gesellschaftliche und wirtschaftliche Bedeutung von Open Source Communities wird auch die Politik erreichen. Die Politik wird über Fördermaßnahmen diskutieren und vielleicht kommt dabei sogar was Gutes bei heraus.

Frank Bültge

Entwickler bei der Carl Zeiss AG und Fachmann in Sachen WordPress. Website: bueltge.de. Twitter: bueltge.

1. Touch me

Die Technik der berührungsempfindlichen Bildschirme gibt es schon geraume Zeit, doch seit der Einführung des iPhone hat diese Technik erneut Fahrt aufgenommen und kann auf allen Alltagsgegenständen Einzug halten. Diverse Hersteller experimentieren schon im PC-Markt und 2009 könnte das Jahr des Durchbruchs dieser Technik sein.

Microsoft will die kommende Windowsversion mit dieser Möglichkeit versehen und HP zeigt erste Rechner im Konsumermarkt, die die Technik nutzen und den Alltag am PC erleichtern und beschleunigen sollen. Die Technologie kann die letzten Ängste abbauen und vielen Nutzern die Möglichkeit des Rechners einfach nahe bringen. Lassen wir uns überraschen, welche Produkte 2009 mit Touch versehen sind.

2. HTML5

Der neue Standard könnte 2009 die Gemüter erhitzen und einen neuen Trend los treten. Leider wird CSS3 das wohl nicht schaffen und daher habe ich dafür keine Hoffung in diesem Jahr. Die Implementierung in diversen Browsern macht Probleme und das wird wohl die größte Hürde für Version 5 sein. Aber HTML5 ist praxistauglich und hat recht spannende Ansätze, die die übergreifende Arbeit und den Zugriff auf das Design einer Website erleichtern können. Die Browser werden auch in diesem Jahr weiterentwickelt und könnten die Webentwickler mit neuen Möglichkeiten versehen. Neben Beschleunigung und Optimierung könnte HTML5 neue Möglichkeiten schaffen und die Standardisierung vorantreiben. In jedem Fall können beide Schlagworte die Diskussion und die Arbeit der Webentwickler beflügeln.

3. Netz der Netze

Noch vor einigen Jahren wurde die Idee des Internet als kleine Möglichkeit mit großen Aufwand gesehen und man gab der Idee nur eine Chance für wenige Nutzer. Mittlerweile stellt das Netz der Netze mehr als nur Informationen dar und frühe Visionen werden Wirklichkeit. Eine Möglichkeit ist die Nutzung der geballten Rechenpower über das Netz. Weg vom Single-Client, hin zu Server-Parks. Die Einzelkraft der Rechner kann über das Internet verteilt genutzt werden und so große und leistungshungrigen Applikationen Ressourcen geben. Damit kommen auch kleine Unternehmen in den Vorzug des „Cloud Computing“. Die einfache Idee kann Ressourcen nutzen, Kosten senken und Innovationen frei setzen.

Klaus Eck

Berater, z.B. in Sachen Online-PR und Online-Reputation-Management. Bekannt als PR-Blogger und auf Twitter unter klauseck.

1. Lifestreaming

Das Angebot an Social Networks für jeden Geschmack wächst jeden Tag weiter. Dadurch gewöhnen sich die Menschen immer mehr daran, mit ihrem eigenen realen Namen online aktiv zu sein und verzichten weitgehend auf Pseudonyme, weil sie sich davon Reputationsvorteile versprechen. Das Lifestreaming via Twitter, Friendfeed und anderen Web-2.0-Tools wird hierbei immer bedeutsamer für das Management sozialer Beziehungen. Verstärkt wird dieser Trend noch durch mobile Applikationen, die das "Always on" unterstützen und es besonders leicht
machen, ständig neue Informationen ins Social Web zu stellen. Auf diese Weise digitalisieren wir uns immer mehr und kämpfen (gleichsam Tweet für Tweet) um Aufmerksamkeit und mehr Online-Reputation.

2. Identity Management

Je mehr Informationen ins Web wandern, desto wichtiger wird es für Unternehmen und Human Brands, sich um die eigene digitale Reputation zu kümmern. Wie sehen mich andere, wenn Sie meinen eigenen Namen in die Suchmaschine eingeben? Entspricht dabei meine Eigen- auch der
Fremdwahrnehmung? Oder wirkt meine Online-Identität eher diffus, weil es keine klaren Informationen über mich als Human Brand gibt? Immer mehr Dienstleister werden Angebote machen, die es ermöglichen, mit einer klar erkennbaren Online-Identität unterwegs zu sein und sich über einzelne Networks hinaus zu vernetzen.

3. Information Management

Zwar leben Totgesagte (wie auch das Fax) immer länger, doch je stärker die Digital Natives ins Business drängen, desto eher wird die klassische E-Mail in ihrer Bedeutung für die Online-Kommunikation von Social Networks und den dortigen Austauschmöglichkeiten abgelöst.

Zurzeit überfordert das E-Mail-Management viele Anwender. Viele ertrinken nahezu in den Informationsfluten. Die Alternativen sind längst bekannt, aber haben sich bislang nicht wirklich durchsetzen können: Erst wenige kennen und schätzen RSS als Format zur Content-Distribution. Doch die Grenzen des Möglichen sind in der E-Mail-Kommunikation längst erreicht.

Die Social Network Kommunikation basiert viel stärker auf Vertrauen - einer Kontaktbestätigung - und ermöglicht wesentlich einfachere und effektive Filter- und damit Kontrollmöglichkeiten. Aus diesem Grunde setze ich darauf, dass immer mehr Menschen in Zukunft ihre bisherige E-Mail-Kommunikation zugunsten von Twitter, Blogs, Wikis, Skype und Networks reduzieren. Einfacher wird das Information Management dadurch allerdings nicht unbedingt, eher sogar noch komplexer.

Florian Effenberger

Florian Effenberger engagiert sich seit vielen Jahren für Open-Source-Software. Er ist internationaler Marketing Project Co-Lead sowie Ansprechpartner Marketing für den deutschsprachigen Raum bei OpenOffice.org und Mitglied im Vorstand des gemeinnützigen Vereins OpenOffice.org Deutschland e.V. Kontakt unter floeff@openoffice.org. Twitter: floeff.

1. Nutzer entdecken und fordern mehr Freiheit

Den Nutzern wird immer bewusster werden, dass es falsch ist, sich von einzelnen Herstellern und proprietären Lösungen abhängig zu machen. Aktivierungspflichtige Software, DRM-„geschützte“ Inhalte, die auf einmal ihren Dienst verweigern, undokumentierte, patentgeschützte Formate und ähnliche digitale Fesseln werden immer weniger angenommen. Jüngst haben beispielsweise zwei der großen Musikanbieter im Internet angekündigt, künftig nahezu komplett auf DRM zu verzichten - sicherlich der richtige Schritt. Ich bin überzeugt davon, dass im Jahr 2009 noch mehr Menschen erkennen werden, dass sie eine Wahl haben, und dass sie diese Wahl auch nutzen werden.

2. Mehr Menschen engagieren sich gegen rechtliche Beschränkungen

Entgegen den sehr positiven Regelungen, die beispielsweise im Verbraucherschutz auf den Weg gebracht werden, haben wir die letzten Jahre auch eine Vielzahl von Gesetzen gesehen, die im Ergebnis die Rechte des Einzelnen zugunsten von einigen wenigen Großen stark beschränkt haben. Ich denke hier unter anderem an einige Regelungen im Urheberrecht, die meiner Meinung nach weit über das Ziel hinausgeschossen sind. Einschlägig sind aber auch über die fortdauernden Versuche, die Patentierbarkeit computerimplementierter Erfindungen („Softwarepatente“) auf den Weg zu bringen. Das Medium Internet eröffnet hier gleichzeitig aber auch Möglichkeiten, die Leute zu informieren und auf derlei Missstände aufmerksam zu machen. Deswegen gehe ich davon aus, dass sich im kommenden Jahr noch mehr Menschen ihre eigene Meinung dazu bilden und sensibilisiert werden.

3. Mehr Aufmerksamkeit für das Thema Datenschutz

Das Thema Datenschutz wird eine immer wichtigere Rolle spielen. Nicht nur nach den letzten "Datenskandalen" sind die Leute sensibler in puncto Datenschutz geworden. Auch die aktuelle gesellschaftliche Situation leistet ihren Beitrag dazu, dass sich immer mehr Menschen Gedanken darüber machen, wem sie welche Daten anvertrauen und wo sie welche Spuren hinterlassen. Durch den hohen Wert, den der Datenschutz trotz einiger Gesetze hierzulande hat, werden sich im Jahr 2009 noch mehr Menschen mit der Thematik auseinandersetzen und eine gesunde Portion Skepsis entwickeln.

Lukasz Gadowski

Spreadshirt Gründer. Internet Entrepreneur des Jahres 2007. Inhaber und Geschäftsführer team europe ventures ltd. Redakteur und Besitzer von gruenderszene.de. Seed Investor amiando.de und dawanda.de. Beirat und Gesellschafter studivz.net. Inhaber und Investor brands4friends.com und mymuesli.de. Twitter: lak.

1. Browser im Mittelpunkt

Der Trend geht in den Browser - ob nun bei Spielen oder Software, immer mehr Applikationen brauchen keine Software mehr, die installiert werden muss, sondern lediglich einen der gängigen Webbrowser.

2. Mobile als Massenphänomen

Bessere Geräte, mehr Bandbreite und vor allem günstigere Datentarife machen das mobile Internet schon bald zu einem Massenphänomen. 2009 ist der Auftakt, 2010 sehen wir dann den Durchbruch.

3. Mehr Staat

In den kommenden Jahren werden wir mehr Staat sehen. Die Finanzkrise ist dabei nur einer der Auslöser, die Welt wird wieder ein wenig politischer werden.

Johnny Haeusler

Der Kopf hinter Spreeblick und der Spreeblick Verlag KG. Außerdem beteiligt am Blog-Vermarkter AdNation. Twitter: spreeblick.

1. Das Netz wird mobil. Und Mobil wird offen.

Das klingt ein bisschen (nur Berliner werden mich verstehen) wie "Der Wedding kommt", denn das wird auch seit Jahren versprochen und will einfach nicht eintreffen. Dank iPhone, Android und OpenMoko jedoch halten wir das Netz nun tatsächlich in den Händen und können es vor allem auch unterwegs bestücken. Apple wird das iPhone (etwas) öffnen müssen und Open Source auf mobilen Geräten wird endlich wahr.

2. Ich hab den Kleinsten!

In einem gewagten Selbstversuch habe ich neulich mein MacBook für ein paar Stunden nicht bei mir gehabt und stattdessen nur ein Netbook mitgenommen. Es fühlte sich noch ein bisschen fremdartig an, doch ich habe es ohne größere Schäden überstanden. Meine Schultern bedanken sich beim Trend zum Kleinstgerät, der für Netz-Dauerarbeiter wie gerufen kommt. Netbooks werden schicker und leistungsfähiger und daher teurer, aber noch beliebter und Apple pennt. Diesmal.

3. Blogs werden besser, Lifestreams werden lebendiger

Zugegeben, das ist eher eine Hoffnung: Ich glaube, in den länger existierenden Blogs ist die Phase des Ausprobierens vorbei. Im Vergleich zu einigen US-Blogs sind Blog-Artikel in Deutschland oft unfokussiert, Videocasts schlecht produziert und Podcasts zu langweilig. Vielleicht erkennen viele Blogs dieses Jahr, dass es am Ende darum geht, den Lesern für ihre Aufmerksamkeit gute Unterhaltung zu bieten. Die ernste Themen nicht ausschließt.

Lifestreams, also kombiniertes Mikrobloggen per Text, Links, Videos, Dateien und Bildern, wird weiter zunehmen. Wem das Bloggen zu zeitaufwendig ist, der wird seine Kurzgedanken und Netz-Fundstücke in einem Stream veröffentlichen und denen zur Verfügung stellen, die es interessiert. Denn das geht auch mobil, und damit sind wir wieder bei 1.

Peter Hogenkamp

Gründer des Blognetzwerks Blogwerk (u.a. Netzwertig, Neuerdings, Imgriff). Twitter: phogenkamp.

1. Everything mobile

Ich glaube, dass 2009 für das mobile Internet das Jahr wird, das 2000 für das Web war: das "Peakjahr", in dem die meisten Leute online gehen. Es müssen nicht alle Leute mit dem iPhone machen, aber das iPhone hat hier zweifellos eine Initialzündung bewirkt. Plötzlich gibt es gescheite Tarife, gute Ideen für Applikationen und Mobile Themes bei den Anbietern. Das Resultat ist, dass nach Phase 1 (always on im Büro) und Phase 2 (dito Zuhause) bald Phase 3 kommt, in der die meisten Leute immer online sein werden. Neben den beiden Plattform Android und iPhone OS dürften es die anderen wie Symbian und Windows Mobile schwer haben, denn auf Dauer will sicher niemand für vier Plattformen Anwendungen entwickeln.

2. Everything online

Diesen Trend kann man auf mehrere Arten anschauen, aus Sicht der Infrastruktur (Cloud Computing) oder des Business Modells (SaaS) oder des Zugangs (von überall mit allen Devices, siehe Punkt 1). Die Grenzen zwischen online und offline werden weiter verschwimmen. Bald wird man es als Anachronismus ansehen, wenn man Daten nur auf einer lokalen Festplatte abspeichert.

3. Everything social

Social Networks, Social Shopping, Recommendations, alles wird weiter zunehmen. Vor 15 Jahren hätte ich niemals gedacht, dass ich mal mit meiner Mutter SMS schicken und mit meinem Vater chatten würde, aber beides ist eingetreten. Wer weiß, vielleicht sind meine Eltern und alle ihre Freunde nächstes Jahr bei wer-kennt-wen.

Paul Jozefak

Ehemaliger Investment Director von SAP Ventures Europe. Managing Partner und Inhaber der Venture-Capital-Geber Neuhaus Partners GmbH und u.a. Board Member der Cellity AG und verwandt.de. Twitter: pjozefak.

1. Twitter wird Mainstream und 2009 aufgekauft.

2. Es werden kaum Early-Stage Venture Capitalists in Europa zurück bleiben, Überlebende werden zu Late-Stage Investoren und die wenigen Early-Stage-Überlebenden werden eher Business Angels denn typischen VC-Funds gleichen.

3. StudiVZ wird von Facebook gekauft oder auf große finanzielle Schwierigkeiten treffen und den Betrieb einstellen.

Benedikt Köhler

Benedikt Köhler ist Soziologe und Director Digital Strategy & Research bei der ethority GmbH & Co. KG. Twitter: furukama.

1. Die Politik wird digital.

In Zukunft wird es sich kein Politiker mehr leisten können, nicht über ein Blog oder einen Twitter-Account mit den Wählern in direktem Kontakt zu stehen. Die Zeit, in der Nachrichtenjournale und Tageszeitungen twitternde Politiker und Diplomaten belächeln, ist 2009 endgültig vorbei. Auch die Analyse der Tausenden politischen Kommunikationen, die jeden Tag im Web erscheinen, wird zum unentbehrlichen Bestandteil politischer Kommunikations- und Wahlkampfstrategien.

2. Soziale Netzwerke werden einen großen Teil des Internets stärker integrieren als es je zuvor der Fall war.

Der Trend geht in Richtung möglichst einfacher, unaufdringlicher Formen der Vernetzung – durch die intelligente Rekonstruktion sozialer Netzwerke durch Softwareanwendungen. Die Social Networks der Zukunft werden wir gar nicht mehr als solche wahrnehmen, wie auch Blogs längst zum allgemeinen Designpattern für Internetinhalte geworden sind. Vielleicht schon 2009 werden die ersten Social Networks an Bedeutung gewinnen, die für den Nutzer nicht mehr als künstliches Interface zwischen ihr/ihm und den Freunden gespürt werden, sondern scheinbar natürliche Kommunikationen zwischen den Nutzern ermöglichen: "Freunde bleiben Freunde, egal ob im Café oder auf Facebook."

3. Zugleich wird das Internet sinnlich immer reichhaltiger.

Schon länger heißt es, der Durchbruch von Videos im Internet stehe unmittelbar bevor. Wahrscheinlich haben YouTube, Sevenload & Co. unsere Sehgewohnheiten und Aufmerksamkeitsstrategien bereits nachhaltiger verändert, als man auf der Oberfläche feststellen kann. Im Übrigen waren die meisten technischen Revolutionen eher schleichende Prozesse als Knalleffekte. Wir leben längst in einer YouTube-Gesellschaft.

Sebastian Küpers

Sebastian Küpers ist Head of Platform Development bei myON-ID Media GmbH. Twitter: pixelsebi.

1. Delegated Authorization

Durch die jüngsten Sicherheitsprobleme bei Twitter gehe ich davon aus, dass wir 2009 immer mehr Dienste sehen werden, die auf den Standard OAuth setzen, damit Nutzer nicht mehr überall ihre Zugangsdaten hinterlassen müssen. Alles andere gefährdet nicht nur den Nutzer, sondern vor allem auch den Diensten selbst.

2. Portable Identity und Identity Hubs

Ich denke wir stehen mit Facebook Connect und Google Friend Connect erst am Anfang einer Entwicklung die dahingeht, dass sich Plattformen versuchen werden zu "Identity Hubs" zu entwickeln, um damit den Nutzer die Möglichkeiten zu bieten z.B. ihren Social Graph auch in anderen Kontexten wiederzuverwenden. Hier wird in 2009 sicherlich auch einiges in Deutschland und Europa passieren.

3. Activity Streams

Sind für viele Geeks vielleicht schon eher ein alter Hut, werden aber denke ich in 2009 noch an Bedeutung in der Masse hinzugewinnen und vor allem auch eine stärkere Bedeutung im Kontext von Social Commerce und damit in der Monetarisierung von z.B. Social Networks bekommen.

Andreas Lenz

Mitgründer und Geschäftsführer der yeebase media solutions GbR, dem Verlag hinter dem T3N Magazin. Twitter: andylenz.

1. CTOs sind die neuen Rockstars

Unternehmensgründungen gingen in den vergangenen Jahren oft von BWL- bzw. wirtschaftslastigen Gründern aus, die dann meist auch den Erfolg ernteten. Aus meiner Sicht sind Coder die viel größeren Innovatoren. Sie tragen mit ihren Ideen und Kompetenzen maßgeblich zum Erfolg von Web-2.0-Unternehmen bei und sind im Vergleich zu vielen CEOs die eigentlichen Rockstars. Mithilfe von Open-Source-Software und Frameworks wie Ruby on Rails oder Symphony verursachen die CTOs außer Servern und ihren Gehältern kaum weitere Kosten. CTOs und Open-Source-Software werden in 2009 zum unschlagbaren Team.

2. Krise = Chance für Startups

Dass viele Konzerne, mittelständische Unternehmen und Großverlage unter der Krise leiden werden, sehe ich als Chance für kreative Unternehmer, die aus eigener Kraft eine Nische besetzten möchten. Der Trend zum Long Tail im Zusammenhang mit der andauernden Wirtschaftskrise wird viele alteingesessene Unternehmer ordentlich durchschütteln. Über Jahrzehnte gewachsene Strukturen können nicht mehr bleiben wie sie sind. Die aktuelle Marktlage, der Trend zu Kleinteiligkeit, Nachhaltigkeit, Automatisierung, Internet, freier Information und freier Software begünstigt Unternehmensgründungen.

3. Blogging und Microblogging schlagen durch

"Bloggen ist tot" ist in meinen Augen der größte Witz überhaupt. Erst wenn meine nicht-geekigen Kollegen, Freunde und deren Eltern verstanden haben was Bloggen ist, wo und wie man Blogs findet, bookmarkt und richtig konsumiert, setzt der Hype ein. Microblogging wird 2009 weiter stark wachsen und mithilfe von neuen Services und Mashups für ganz neue soziale Erlebnisse sorgen.

Nico Lumma

Nico Lumma ist heute Berater rund ums Thema Internet, war u.a. Geschäftsführer von mabber.com und shoppero.com. Twitter: nico.

1. Twitter

Twitter wird Infrastruktur für jede Menge Anwendungen, die einen einfachen Feedback-Kanal brauchen und eine Konversation zwischen den Usern ermöglichen wollen.

2. Mobile Gaming im Social Graph

Dank iPhone ist nun klar, dass man mit einem Handy im Internet sein kann und auch Spiele runterladen kann. Die Kombination wird in mobilen Games münden, bei denen man gegeneinander spielen kann, verknüpft mit dem Adressbuch.

3. Inspirationsgesellschaft

Information ist überall, Inspiration ist alles. Wie kaufen wir ein, welche Empfehlungen bekommen wir? Woher wissen wir, welches Buch wir lesen wollen und welcher Film wirklich gut ist? Die Inspiration ist das, was uns antreiben wird, da die Informationen im Überfluss
vorhanden sind.

Rico Neitzel

Rico Neitzel ist Magento Community Manager Germany. Website: Magento Commerce. Twitter: riziimtwit.

1. Social Commerce

Trend Nummer eins ist denke ich immer noch User Generated Content. Nichts ist so wertvoll und empfehlungsstark wie eine persönliche Referenz. Gerade das kann im Social Commerce - richtig angewendet - den Umsatz um ein Vielfaches steigern. Viele Shopsysteme bieten schon rudimentäre Funktionen. Das Entwicklungspotenzial ist aber überall noch sehr hoch. Ich denke, hier liegt ganz klar ein Trend im sowieso stetig steigenden E-Commerce.

2. Web Oriented Architecture

Google macht es vor - Weg vom Desktoprechner! Die Verlagerung diverser Abläufe und Funktionalitäten ins Netz bereitet uns langsam auf eine Änderung im täglichen Computerverhalten vor. Die klassische Arbeitsumgebung mit installierten und isolierten Programmen weicht nach und nach einer integrierten virtuellen Umgebung im Netz - Plattformunabhängig einsetzbar von überall auf der Welt.

3. Sicherheit

Ein "alter Hut", der aber nie von der Bildfläche verschwinden wird. Auch 2009 denke ich werden viele Anwendungen weiter verbessert, um noch mehr Scherheit zu bieten. Die Internetkriminalität ist leider stetig steigend, sodass hier dringend permanenter Handlungsbedarf besteht. Gerade im Zuge von Web-oriented Architecture steht Systemsicherheit an oberster Stelle.

Tina Pickhardt

Tina Pickhardt ist Beraterin und arbeitet an einem neuen Startup. Nicht zuletzt ist sie als PickiHH eine feste Größe unter den deutschen Twitter-Nutzern.

1. Microbloggen wird kein Mainstream in Deutschland

Trotz des erfolgreichen Einsatzes von Twitter bei der US-Präsidentschaftswahl und zur Unterstützung der Berichterstattung aus Krisengebieten (durch allerdings überwiegend amerikanische Medien) werden sich die deutschen Print- und TV-Medien auch 2009 nicht mit Online-Innovationen anfreunden und das Risiko eines integrierten Bürgerjournalismus weiterhin scheuen. Die Online-Microbloggingbewegung wird nicht ausreichend sein, um einen Mainstream zu etablieren.

2. Mehr Mashups

Bereits existierende Applikationen zusammenstecken und Mehrwerte schaffen: Die Tools, die dazu benötigt werden haben einen guten Reifegrad erreicht. Ausserdem spart es Geld in der Entwicklung, denn das wird es ja nicht geben 2009 (siehe Finanzkrise).

3. Viele, viele kleine Mini-Startups

Venture Capital wird knapp, Arbeitsplätze auch. Daher wird es eine Menge kleiner Wohnzimmergründungen geben, die versuchen werden, mit wenig bis gar keinem Geld maximalen Output zu erzeugen, wobei allen klar ist, das dieser Output vorerst nicht monetär sein wird.

Bastian Scherbeck

Bastian Scherbeck ist Berater Social Media bei der Hamburger Agentur achtung! kommunikation und Moderator des Social Media PReviews. Twitter: thehartworker.

Über-Trend: Social Media Relations

Generell wird die Nutzung der Social Media in der Unternehmenskommunikation auch in 2009 stark zunehmen. Insbesondere wichtig werden hier:

1. Cut & Paste Web

Steve Rubel hat es das "Cut & Paste Web" genannt: Die Möglichkeit für jeden Internet-User selbstständig zu bestimmen, wann und wo er seine Informationen bekommen möchte. 2009 werden die User einen weiteren Schritt in diese Richtung machen - und die Unter-nehmenskommunikation muss mitgehen bzw. vorbereitet sein: Content muss wandern können und so vorbereitet sein, dass er auf/in verschiedensten Kanälen funktioniert.

2. Microblogging

Auch wenn es für die Geeks unter uns schon ein alter Hut ist: In der Unternehmenskommunikation kommt Microblogging extern wie intern gerade erst an - und wird noch nicht immer mit viel Verständnis genutzt. Ich bin mir sicher: Ende 2009 sieht das anders aus. Unternehmen kommen um den digitalen Dialog nicht länger herum. Und der lässt sich mithilfe von Microblogging-Plattformen wie Twitter ganz besonders (kosten-)effizient organisieren.

3. Online-Videos

Auch die Bedeutung von Online-Videos wird 2009 weiterhin stark zunehmen - insbesondere in der Kommunikation mit den Kunden/Konsumenten. Wichtig: Es geht hier nicht unbedingt um "virale Filmchen" sondern um den strategischen Einsatz der Video-Kommunikation im direkten Dialog mit den Kunden.

Zu guter Letzt

Wer es geschaft hat, sich bis an das sogenannte "bittere Ende" dieser Seite hindurchzuarbeiten, dem sollen an dieser Stelle noch zwei kleine Dokumente mit einem Österreich-Bezug - der an anderer Stelle zumeist nicht gegebenen ist - an die Hand gegeben werden:

 ein CARTA-Text von Stephan Ruß-Mohl: "Österreichs Journalisten: Sie ticken anders" vom 5. März 2009

 ein Audio-Dokument, dessen genaue Quelle - und damit Authentizität - bislang noch nicht ermittelt werden konnte, das aber auch ohne genauso gut funktioniert:

Es gelten die Regeln des Urheberrechts all rights reserved

Anmerkungen

[1Gemeint ist hier nicht nur die Technologie, sondern auch neue Anwendungsfelder.

[2Ich meine damit nicht IP-TV in der klassischen Version als Fernsehen über Glasfaser im Wohnzimmer, sondern vielmehr die Einbettung der Programme ins Internet - also etwa Hulu.com [Achtung, auf diese Adresse kann von Europa aus nur über einen anonymisierten oder "geklonten" Internet-Browser zugegriffen werden.] oder Joost oder aber auch Nachrichtenseiten, die verstärkt auf Videos setzen.

[3Hier aktuell der Augstein Blog im Freitag vom 25. März 2009 - und der Hinweis auf die Financial Times Deutschland-Meldung vom Donnerstag, den 26. März 2009 über den Abbau von ca. 5000 Stellen.

[4Zu den auf der Webseite bereits hergestellten Links zu den Videos und Konferenzbeiträgen hier noch zusätzlich der Link auf den Beitrag von Horst Stipp der sich mit den TV-Trends in den USA beschäftigt und fragt, was davon auch in Deutschland (und damit wohl auch in Österreich) "ankommen" wird.

[6"In Deutschland befragte die Medienforschung von TNS Emnid insgesamt 1 000 Bürger im Alter von 14 bis 49 Jahren in einer telefonischen Umfrage nach ihrem Internet- sowie TV-Nutzungsverhalten. Die repräsentative und exklusive Studie mit dem Titel "Digitalbarometer" fand in Kooperation mit der IP Deutschland und der Fachzeitschrift W&V (Werben & Verkaufen) statt.

Es stellt sich also heraus: Die TV-Nutzung nimmt nicht mit steigender Internet-Nutzung ab – ganz im Gegenteil: Steigt die Internetnutzung, steigt auch der TV-Konsum. Dieser Trend zeigt sich durchgängig durch alle Altersschichten. Vielmehr existieren beide Medien parallel; das Internet kann das Fernsehen nicht verdrängen oder ersetzen. Die Onliner in Deutschland nutzen das World Wide Web als zusätzliches Medium und machen dabei keine Abstriche bei ihrer Fernsehzeit.

’Die Beobachtung, dass ein Anstieg des TV-Konsums mit steigender Internetnutzung einhergeht und dass es eine Gruppe gibt, die beide Medien in einem sehr hohen Maße nutzt, zeigt die Dominanz der Mediennutzung in unserem heutigen Tagesablauf’, sagt Michael Voß, Senior Research Consultant in der TNS Emnid Medienforschung.

Betrachtet man genauer, welche Internet-Angebote die Onliner wahrnehmen, wird deutlich: Je länger sie im Internet surfen, umso häufiger nutzen sie die Angebote, die bislang eher von klassischen Medien angeboten wurden. 46 Prozent der Viel-Surfer rufen News ab, 45 Prozent sehen sich Videoclips an, 31 Prozent laden Musik herunter und 17 Prozent hören inzwischen auch Web-Radio."

[7"Das Internet gehört bei Jugendlichen mit über 90 Prozent Reichweite
selbstverständlich zum Mediencocktail. Es ist routiniert und habitualisiert
in ihren Alltag eingebunden und erreicht bereits eine höhere
Nutzungsdauer als das Fernsehen – jahrelang das unangefochtene Medium
Nummer eins
."

[8" Mit dem Fernseher verbringen Kinder noch immer doppelt so viel Zeit wie mit dem Computer. [...] Trotz der Dominanz des Fernsehens kommt dem Computer im Alltag der Kinder eine wichtige Rolle zu. Jedes zweite Kind im Alter von 6 und 7 Jahren hat bereits Erfahrungen am PC gesammelt. Insgesamt betrachtet nutzen drei Viertel der Kinder zwischen 6 und 13 Jahren zumindest selten einen Computer. Inhaltlich bedeutet der Computer für Kinder vor allem Computerspiele, Arbeiten für die Schule und das Surfen im Internet. Wenn auch der Anteil der Computernutzer inzwischen stagniert, nutzen die Computernutzer immer stärker auch das Internet. Drei Viertel der Computernutzer haben bereits Interneterfahrung, zwei Drittel gehen regelmäßig ins Netz und ein Sechstel der Internetnutzer ist jeden oder fast jeden Tag online. Vor allem die unter 10-Jährigen wenden sich vermehrt dem Internet zu. Das Internet dient Kindern zuerst als Informationsquelle und zur Nutzung von Kinderseiten. Für Jungen sind auch Onlinespiele relevant. Mit zunehmendem Alter werden auch häufiger die kommunikativen Möglichkeiten des Netzes genutzt. Am wichtigsten sind hierbei E-Mail und Chat, aber Instant Messenger und Communities gewinnen an Bedeutung. "

[9steht für „European Center for Information and Communication Technologies“

[10Die vollständige Version samt Links und Leser-Reaktionen kann nachgelesen werden unter:
http://t3n.yeebase.com/aktuell/news....


 An dieser Stelle wird der Text von 43261 Zeichen mit folgender VG Wort Zählmarke erfasst:
8f54524d3a6364c11a6d224fece280