... und was haben Sie heute medienrelevantes Neues gemacht?
Hier ein Überblick über die "To-Do"-Liste all jener Ernuerungs-Aufgaben, die liegengeblieben waren und allesamt das gleiche Ziel hatten: Ein Gerät, eine Anwendung, [...], wieder zum Leben zu erwecken - oder wegzuwerfen:
Erstmals verwendet wurden:
– ein Rotary Coaxial Cable (RG-58, RG-59,, RG-62) Cable Stripper (auf deutsche: Koax-Abisonierungswerkzeug 2-stufig 12mm)
– ein Freecom ToughDrivePro U&F 500 GB - Laufwerk
– ein Nero Brennprogramm zum Erstellen eigener DVD’s
Wiederhergestellt wurden:
– die Einbruchsicherung
– das Laufwerk eines REVOX CD-Spielers
– das Betriebssystem eines Palm IIIxe PDA’s
– die Software eines T-View 100 Video-Telefons
– die Funktion eines 120 GB-freecom FHD1-Speicherlaufwerks
– ein silberner Kugelschreiber der wieder als Laserpointer funktioniert
– ein Laco-Elektrik Armbanduhr (leider nur zeitweise)
– ein Stück Selbstbewusstsein
Weggeworfen wurden:
– Reste eines gestohlenen Rechners, die so als Einzelteile keinen Sinn mehr machen
– ein Braun Netz-/Akkurrasierer der der in ihn gesetzten Qualitätsvermutung nicht wirklich entsprochen hat
– eine Mini-Leuchte fürs Schlüsselbund mit ihrem Wackelkontakt
– Software, die nicht mehr mit Windows XP kompatibel ist
– ein Braun-Akku-Rasierer der sich nicht mehr hat reanimieren lassen
– die Scham vor dem eigenen Erfolg.
In Zeiten, in denen die Expropriation der Expropriateure inzwischen auch nicht mehr das ist, was sie mal war und man sich stattdessen als sein eigener Arbeitgeber zu belohnen oder zu verwarnen hat, ist es nicht nur legitim, sondern auch wichtig, sich - auch öffentlich - dieser Doppel-Rolle bewusst zu werden und als Thema der Eigen-Darstellung nicht länger auszublenden.
In der Süddeutschen Zeitung sind vor nicht langer Zeit zwei Fotos zur Abbildung gekommen, die eine Vielzahl von Bankern auf dem Börsenparkett zeigten und darunter eine Vielzahl von Menschen auf der Strasse, von denen einer mit einem grossen Balken eine Schaufesterscheibe einschlägt.
Was aber, wenn die notwendige Kapitalakquise und der Kampf um die Früchte der Arbeit nicht mehr allein aus diesen Massen-Szenarien zur Identifizierung des Potenzials projeziert bzw. aus diesen abgeleitet werden kann?
Was, wenn in diesen Klassenkampf-Zwei-Null-Szenarien diese Positionen nur noch als Zitat ihrer selbst zur Geltung kommen und zunehmend in die Welt der Selbstausbeutung verlagert werden?
Und was, wenn in der Fortsetzung des Montanmodells und der Mitbestimmung heute die Krisenbewältigungsstrategien von den Arbeitgebern und Gewerkschaften gemeinsam als überlebens-notwendige Kooperationsmodelle vorgestellt werden?
Was, wenn die CDU der SPD vorwirft, was die FDP der CDU vorwirft: Nach "links" gerückt zu sein - und die "Grünen" inzwischen mit den "Schwarzen" zu koalieren begonnen haben?
Warum - in Zeiten wo die WoW-Gildenführer die Szene bestimmen [1], ganze Vergnügungsparks, Familienclans und Stadtlandschaften virtuell erreichtet und betrieben werden können - gibt es noch keine öffentlich vertriebenen Strategiespiele, in denen das Wohl und Wehe von Kapital und Arbeit, Politik und Parteien, in Szene gesetzt worden ist?
Oder ist der Erste Mai in Kreuzberg immer noch so attraktiv, dass diesem Ereignis - zumal bei so gutem Wetter wie heute - kein noch so abgefahrenes Spiel-Erlebnis das Handtuch reichen kann?
Hier ein Zitat aus "Nerdsnacks on Apr.30, 2009":
"Während morgen in Berlin wahrscheinlich große Krawalle zwischen Autonomen und Polizei stattfinden, lass ich es ganz ruhig angehen. [...]
Der 1. Mai wird klassisch mit Rollenspiel verschwendet. Andere kloppen sich mit der Polizei die Köpfe ein, ich mit Orks. Das ist a) wesentlich unschmerzhafter und b) erfolgreicher - vorausgesetzt, mein Charakter segnet nicht wieder das Zeitliche."