Diese CeBIT 2009 begann schon am Sonntag mit der CeBIT-Preview-Tour und einem Get-Together der Presse- und Messeleute am Abend.
Tagsüber: Immer neue Begegnungen mit den Verkäufern aus der IT-Welt und deren Präsentationen zu den vielfältigsten Fragen zur Zukunft ihrer Industrie.
Hier als pars pro toto ein Foto von einer dieser Präsentation der neuen Leistungen des zukünftigen LTE-Standards auf dem Vodafone-Stand.
Am Abend treffen sich dann alle Beteiligte zur Chill-In-Party in der Bayernhalle - und werden von diesem Terminator-Dummy begrüsst.
Kaum eine(r), der (die) sich nicht gerne vor diesem Standbild hat ablichten lassen. Und es wirklich erstaunlich zu sehen, wie sich die Menschen angesichts eines solchen 3D-Vor-Bildes selbst in Pose zu setzen bereit sind. [1]
Doch irgendwann ist auch dieser Spass vorbei. Die einen betrachten die so entstandenen Aufnahmen, die anderen gehen vor die Tür um "eine zu Rauchen" und dabei Vieles zu diskutieren, um zu kungeln und zu klüngeln. Die Fragen dieses Abends:
– Die CeBIT - auf einem Auge blind - angeschlagen und dennoch kämpferisch nach vorne blickend? Treffen sich mit dem Partnerland Kalifornien hier in Hannover der Lahme und der Blinde? Oder sollte nicht gerade in diesen schweren Zeiten der Krise ein Zeichen gesetzt, das Mut machen wird?
Nachdem sich auch leitende Vertreter der Messegesellschaft als Nutzer des Twitter-Dienstes geoutet haben, steht die Entscheidung für die weitere Berichterstattung fest: Dieses Jahr wird von der CeBIT "quasi live" berichtet, will sagen, im Verlauf der Messe und ohne den manchmal nötigen Abstand zur Bewertung des Geschehens. Selbst wenn dafür die Zeit für die eine oder andere zusätzliche Informationsaufnahme flöten gehen sollte. Und selbst wenn in diesen Tagen diese Texte noch mehr als sonst nicht frei von Tippfehlern und mit Anglizismen nur so überfremdet sind. [2]
Heute nun finden die meisten Konferenzen in den meisten Fällen in einem der Sääle oder Räume im Congress Centrum auf dem Messegelände statt [3].
Und - in der Folge einer sehr erfolgreichen aber nicht öffentlichen Umfrage - soll gewagt werden, die gleiche Kernfrage im Verlauf dieser Tage nun auch am Rande dieser öffentlichen Diskurse zu stellen. Sie lautet:
"Was kommte nach dem Ende der Digitalisierung?"
Das Ergebnis ist - wie erwartet - niederschmetternd. Während sich viele Unternehmensführer und Entscheider zuvor bereit erklärt hatten zu dieser Frage Stellung zu beziehen - solange ihre Antworten nicht öffentlich gemacht werden sondern nur jenen preisgegeben, die ebenfalls auf diese Frage geantwortet haben - sind sie nicht bereit, auf diese Frage eine öffentlich darstellbare Aussage abzugeben.
Gefragt wurden auf der BITKOM-PK...
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. August-Wilhelm Scheer
&
Dr. Bernhard Rohleder
Gefragt wurden auf der T-Home-PK:
Dr. Christian P. Illek
&
Gefragt wurde auf der Alcatel-Lucent-Deutschland AG-PK
Alf Henryk Wulf [5]
In allen Fällen wurde die Frage - nach einem Moment des Nachdenkens - mit grossem Interesse, zum Teil sogar überschwenglichem Lob ob solcher "philosophischer Ansprache" auf- und angenommen. In einigen Fällen gab es durchaus interessante Antworten oder zumindest Anregungen. Aber zu einer in diesem Sinne "öffentlichen" Stellungnahme wollte sich keiner der hier Befragten bewegen lassen.
Nachtrag: der Reporter gibt nicht auf...
[6]
... aber es zeigt sich, wie schwer es ist, unvorbereitet über diese Frage in der Öffentlichkeit nachzudenken, wie man an einer Stelle des Online-Videos vom Panel des vierten Tages der CeBIT Global Conferences "Where is the ’Webciety’ headed?" sehen und hören kann. [7]
Reid Hoffman, Chairman & Chief Executive Officer von LinkedIn antwortet lapidar: "I’m not shure there is an end."
Und Joel Berger, Managing Director GSA & Northern Europe von Fox Interactive Media Germany und MySpace sagt: "Same thing that happens to the end of history."
Dass es aber dennoch nicht unnütz war, diese Frage so in den öffentlichen Raum zu stellen, steigen zwei Stellungnahmen, die im Rahmen der FHG-Pressekonferenz abgegeben wurden:
- Vom Fraunhofer-Präsidenten Prof. Dr.-Ing. habil. Prof. e. h. mult.
Dr. h. c. mult. Hans-Jörg Bullinger:
Und von seinem Institutskollege Prof. Dr. Stefan Wrobel:
Weiter Antworten konnte auf dem Gelände des Webciety-Areals eingefangen werden.
- Im Rahmen eines Presserundgangs vom Gründer und Leiter von TV1.DE GmbH, Michael Westphal
- und von Sascha Lobo, der sich ebenfalls mit einem interessanten Gedanken einbrachte...
[ZITAT FOLGT]
... während er zuvor im öffentlichen Gespräch mit Dr. Craig R. Barrett [8] auf dessen einzige Frage an ihn "gekniffen" hatte. Craig hatte im Verlauf des Interviews zurückgefragt, was denn er, Sascha, vorziehen würden: Einen Monat auf den Sex mit seiner Freundin zu verzichten oder aber auf das Internet. [9]
- Schliesslich sei an dieser Stelle auch noch der ARD-tagesschau.de-Redaktionsleiter Jörg Sadrozinski zitiert, der sich nicht scheute, diese Frage nach der Zukunft zumindest in Bezug auf "sein" Programm zu beantworten.
ZITAT FOLGT
Als Nachtrag aus der Leserschaft ein Gast-Kommentar der ganz besonderen Art. Als Antwort auf die Frage nach dem Ende der Digitalisierung der Welt wird ein Link zugesandt, der auf eine Webseite im Stile einer "404-Antwort" verweist und auf der eine Antwort auf die Frage nach dem Ende des Internets gegeben wird: