[1]
Mit der Überschrift "Zukunft des Journalismus" wird auf der Webseite des Deutschen Journalisten-Verbandes der diesjährige Verbandstag angekündigt, der vom 3. bis 5. November in Rostock-Warnemünde stattfindet [2]
[3]
Das Thema, das für die Zukunft dieser Arbeit von besonderem Interesse ist, wird in dieser Presse-Erklärung wie folgt dargestellt:
" Die vom DJV-Bundesvorstand eingesetzte Perspektivkommission hat aktuelle Entwicklungen im Berufsalltag von freien und fest angestellten Journalisten in das Berufsbild eingearbeitet. Die Delegierten werden sich in Warnemünde intensiv mit diesem Themenbereich beschäftigen. „Wir müssen den zum Teil rasanten Veränderungen in der redaktionellen Arbeit der Kolleginnen und Kollegen Rechnung tragen“, sagte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken. Als größte Journalistenorganisation in Deutschland sei der DJV in der Verantwortung, die Rahmenbedingungen journalistischer Arbeit aktiv mitzugestalten."
Nachfolgend die Tagesordnung des ersten Verbandstags:
1. Eröffnung und Begrüßung
– Michael Konken, DJV-Vorsitzender
– Kai Voigtländer, Vorsitzender DJV-Landesverband Mecklenburg-Vorpommern
– Erwin Sellering, Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern
2. Konstituierung des Verbandstages
2.1 Wahl der Tagungsleitung
2.2 Berufung der Zählkommission
2.3 Bericht der Mandatsprüfungskommission
3. Berichte
3.1 Bericht des Vorsitzenden Michael Konken
Hier in einigen Stichworten, die sinngemäss zitiert werden [4]
Am Ende zähle nur eines, die Qualität. Wer ist noch bereit und willens und in der Lage, eine Führungskraft über das wilde Wasser zu fahren?
Bodo Hombach sei ein "Leichtmatrose der Medienwirtschaft". "Nomalerweise müsste es Führerscheine für solche Manager geben, den man ihnen bei derart eindeutigem Versagen in solchen Krisenzeiten entziehen muss". Und "Zu diesen Menschen haben wir kein Vertrauen mehr".
"Wo Vertrauen und Kompetenz fehlen, da wird nichts mehr gewagt."
Das Unwesen der Leiharbeit zur dauerhaften Umgehung und tarifpolitischen Pflichten sei eine Schande.
Die Menschen suchten auf Antworten auf die sie drängenden Fragen. Der Tarifvertrag gelte auch für die Onliner.
"Unsere Arbeit ist merhwert".
Wer nicht zeige, dass er unzufrieden ist, werde auch nicht wahrgenommen.
Die Verleger stünden in der sozialen Verantwortung. Das Beispiel des Berliner Verlages zeige, wie man mit den Interessen des Gewinnstrebens eine ganze Zeitung herunterwirtschaften könne. Profitgier und Verantwortung für die Journalisten schliessen sich aus - dieses zeige der Fall Montgomery.
Warum wird der Presseausweis nicht mehr von der Innenministerkonferenz anerkannt? Warum kann das BKA die Journalisten in ihrer Handlungsfreiheit einschränken? Dies sei ein Armutszeugnis für die politische Kultur in unserem Land. Gleiches gelte auch für das Recht auf Onlinedurchsuchung. Die Pressefreiheit sei die Grundlage unserer Arbeit und sie gelte es - mehr denn je - zu schützen.
Das Thema Medien werde auf europäischer Ebene immer wichtiger, warum nicht auch in Deutschland?
"Das Internet ist mittlerweile zu einer Plattform der Begierde geworden." Aber unsere Freien Online-Journalisten sollen nicht nur die Brosamen bekommen. Sieseien "Inseln der Qualität".
Die Online-Aktivitäten der Öffentlich-Rechtlichen dürften nicht die Privaten und die Aktivitäten der Verlage beeinträchtigen. Qualität dürfe nicht zur Lachnummer des multimedialen Umfeldes werden.
"Wir sind kein schwerfälliger Tanker sondern ein Verband, der sich auch um die Probleme der Freien kümmert." Wir werden die Initiative "Freie im Norden" auch weiterhin unterstützuen.
Die Pläne von der Abschaffung der KSK sind vom Tisch: Finger weg von der Künstlersozialkasse. Der DIHT habe keine Ahnung von dem Innenleben dieser Branche. Der DJV habe sich dagegen als kompetenter Gesprächspartner weiter unter Beweis gestellt. Mit noch mehr Publikationen und Tagungen.
Und: es gäbe eine Reihe von erfolgreichen weiteren Tariferhöhungen.
Dann: Ein besonderer Dank an den langjährigen Geschäftsführer Hubert Engeroff der in dieser Funktion das letzte Mal dabei sein wird. Er wird von den anwesenden Mitgliedern mit einem stehenden Applaus verabschiedet.
"Wir arbeiten an einem Papier mit dem Titel DJV 2015, in dem wir möglichst viele Fragen und Themen einer künftigen Weichenstellung auflisten."
3.2 Bericht des Schatzmeisters Dr. Andreas Bittner
3.3 Bericht der Rechnungsprüfer
4. Aussprache über alle mündlich und schriftlich erstatteten Berichte
Zitate:
"Wir sind zu alt, zu männlich, zu festangestellt, zu öffentlich-rechtlich ... an einem bisschen mehr Leidenschaft könnten wir noch arbeiten."
"Unser Selbstbewusssein ist genauso verringert worden wie unser Einkommen."
"Wir sind die Zeitung und nicht die Unternehmer."
"Pressefeiheit ist verdammt nochmal viel mehr als Gewerbefreiheit".
5. Entlastung des Bundesvorstands
Fortsetzung am 4. November 2009