Nein, wir werden uns heute nicht mit der Eröffnung der US-Botschaft am Pariser Platz [sic!] in Berlin beschäftigen - und an dieser weder im gestrigen VIP-Vorfeld noch heute bei der offiziellen Eröffnung noch morgen während des Volksfestes dabei sein.
Nein, so wichtig dieser von vielen gar "historisch" genannte Anlass auch sein mag: das "Dabeisein" ist eben doch nicht alles - es sei denn, man ist in diplomatischer Mission unterwegs und demonstriert per Status und Anwesenheit die Erfüllung der Obliegenheiten des Protokolls.
Nein, aus Anlass dieses Tages wird auch weder die "Ami go home"-Welle geritten noch die "Ami come home"-Forderung weiter strapaziert werden.
Nein, an diesem Tag soll schlicht und einfach an einen "Amerikaner in Berlin" aufmerksam gemacht werden, der sich in aller Diskretion und dennoch Deutlichkeit schon seit mehreren Jahren zum Thema des Deutsch-Amerikanischen Verhältnisses immer wieder neu geäussert hat - und dieses hoffentlich auch noch eine ganze zeitlang weiter tun wird - indem der über Amerika schreibt, sein Amerika, so wie er es sieht, erlebt hat, analysiert und uns eben dadurch nahe bringt.
Sein Name ist: Scot W. Stevenson’s. Seine Home-Page hat die Adresse:
"http://www.possum.in-berlin.de/" und sein Blog heisst "USA Erklärt" und ist unter dem Link http://usaerklaert.wordpress.com zu finden.
Auch - ja weil - es ihm seine Bescheidenheit und interlektuelle Redlichkeiten nicht zulassen, dieses zu sagen: er ist einer DER Botschafter der US-amerikanischen Gesellschaft im deutschsprachigen Sprachraum, dem gar nicht genug Ehre erwiesen werden könnte - weit über diesen Eintrag hinaus.
Aber offensichtlich weiss er auch im den Satz: "Viel Feind, viel Ehr" und hütet sich wohl-weislich davor, seinen öffentlichen Auftritt so sehr überzustrapazieren, dass das Ergebnis am Ende seinen Absichten faktisch zuwiderlaufen würde.
Also hält er sich zurück, definiert eine klare und nachvollziehbare Netiquette und lässt uns dennoch gleichwohl wissen, dass auch seine Kinder wahre Schoko-Cookies-Krümel-Monster sind und die Firma Nestlé seinem CCC-Original-Rezept ziemlich nahe auf der Spur ist.
All diese kann man exemplarisch an der Seite auffinden und nachlesen, die heute zum 4. Juli 2008 verfasst und ins Netz gestellt worden ist und - wie diese Überschrift - mit der Zeile "The American Creed: Der Glaubensgrundsatz der USA" aufmacht.
Wer sich aufmacht, um diese Zeilen nachzulesen, wird nicht nur am Schluss mit dem freundlichen Hinweis auf die eigenen "Krümel-Monster-Blagen" und an einen Dank an die "Ehrenwerte Mutter" und die "Schönste Germanin" entlassen [1], sondern erhält einen Einblick in die Mentalität und Methodik des US-Staates, den er als weniger imperialistisch zu "deklassieren" versucht, als dieses aus seiner Sicht die Briten noch ein Jahrhundert zuvor gewesen waren.
Über Meinungen wie diese wird man streiten müssen - und können: Dank dieser Art der durchaus subjektiven Darstellung - bei aller Diskretion udn allem Bemühen um Objektivität. Mit dieser "art" ist daher an dieser Stelle auch die Kunst-Fertigkeit und das Können gemeint, mit dem hier zu Werke geganen wird. Es geht dabei auch um sprachliche Kompetenz und die darin eingebettete Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge verständlich aufschlüsseln zu können - gelegentlich sogar zu entschlüsseln. [2]
Um es nochmals mit diesen Worten zu sagen:
– was gefällt, das ist, dass die eigene Person weder ausgeblendet worden noch allzu selbstgefällig in den Vordergrund gerrückt worden ist. Sondern sie ist selbst Mittel zum Zweck auf der Suche nach und Vermittlung von Erkenntnis. Diese Person ist Pädagoge und Persönlichkeit - Kraft eigener Autorität
– was gefällt, das ist die Not-wendigkeit, genau lesen zu können - und es zu müssen, wenn man den tieferen Sinn des Gesagten, bzw. Geschriebenen in seiner ganzen Bedeutung wirklich erfassen will. Viele der gesetzten Links sind in diesem Sinne nicht nur Illustration, sondern auch eine Vertíefung und dialektische Vervielfältigung des Gesagten
– was gefällt, das ist die gelungene formale Aus-Gestaltung der Seite. Die relativ wenigen formalen Elemente sind zumeist schon von Anfang an ausgesucht, konsequent eingesetzt und kontinuierlich fortgeführt worden. Sie gliedern, ordnen und erleichtern auf diese Weise auch den Zugang zu komplexen Themenstellungen, die sich so Zug um Zug und Zeile für Zeile entschlüsseln lassen
– was gefällt ist - last but by no means least - die Entscheidung, sich gelegentlich auch noch einmal "frühe Texte" erneut anzusehen und diese aufzuarbeiten, fortzuführen und dennoch mit dem, was "damals" gesagt wurde, stehen zu lassen [3].
PS.
Es ist wirklich erstaulich anhand des hier entstandenen Textes festzustellen, dass hier für eine bislang nicht persönlich bekannte Person eine solche Eloge verfasst wurde. Ist es, da viele der hier offensichtlich zur Geltung gebrachten Qualitätskriterien auch die eigene Arbeit mit bestimmen? Ist es, weil gerade der letzte USA-Aufenthalt wieder gezeigt hat, wie wichtig ein persönlicher Zugang zum Verständnis von "Land und Leuten" notwendig ist? Ist es, weil auf diesem Wege dem "Kind Nummer Eins" ein Hinweis auf eine lohnende Lektüre gegeben werden soll? Oder ist es einfach nur der eigene Weg, diesen nationalen Feiertag auf die eigene Weise zu respektieren und anzuerkennen?