Was für ein mords Studio...

VON Dr. Wolf SiegertZUM Samstag Letzte Bearbeitung: 15. Januar 2015 um 17 Uhr 58 Minuten

 

... und das schon seit 40 Jahren.

"Vor 40 Jahren", so der Deutschlandfunk-Moderator nach den Mitternachstnachrichten am Samstag, den 5. Januar 2008, " in der Nacht auf Samstag, den 6. Januar 1968 zwischen 1.10 bis 2.00 Uhr strahlte der Deutschlandfunk seinen ersten Nacht-Krimi aus. Was hätte sich zur Einführung des neuen Sendetermins besser geeignet als ein launiges Hörspiel, dessen Schauplatz ein Funkhaus ist? In dieser Richtung wird dann auch kaum ein Gag verschenkt: Die Leiche ist ein beliebter Sprecher, der Fundort der "(schall)tote" Raum, die Todesursache ein radio-aktives Gift, das nun im Bauch des Ansagers ein Rundfunk-Programm empfängt. Und der Mörder ist...? Nein, nicht der Intendant." [1]

In dieser Nacht nun wurde für all die vielen nachtwachen Hörer erneut jene WDR-Produktion aus dem Jahr 1964 ausgestrahlt - das Hörspiel von Norman Corwin: Mord in Studio Eins in der Übersetzung von Erika und Elmar Tophoven [2]
 mit der seit "damals" und damit vor nunmehr 40 Jahren eine bis heute fortgesetzte Hörfunktradition eingeleitet wurde: der Mitternachtskrimi.

Summa Summarum: nach Ablauf einer wahrlich guten halben Stunde gelingt es dem Detektiv schliesslich in einer finalen Gegenüberstellung unter all den Anwesenden die schuldige Person zu überführen - und verliert dabei seine wichtigste Mitarbeiterin.

Zu viel verraten? Lesen Sie doch selber nach: schliesslich soll ja der Tote das Sendmanuskript noch in der Hand gehalten haben als der starb. [3]

Anmerkungen

[1Auch wenn dieses nicht der exakte bzw. vollständige Wortlaut der Anmod war, so nachzulesen unter dem D-Radio-LinK: http://www.dradio.de/dlf/sendungen/hoerspiel/685627/

[2Regie: Otto Düben
Musik: Harald Banter

Die tollen Rollen und ihrer Darstellter:
Inspektor Klopf: Alfred Balthoff
Slope: Wilhelm Pilgram
Minnie: Louise Martini
O’Hanrahan: Franz-Josef Steffen
Dr. Bumbridge: Alois Garg
Chong; Eric Schildkraut
Elwyn: Peter René Körner

[3PS.: "MP3"-Files gab es damals ja noch nicht und "Schnürsenkel" gibt es heute allenfalls noch in den Archiven der Rundfunkhäuser - ausser bei Radio Bremen: Aber das ist eine andere und wahrlich leidvolle Geschichte, in der zwar keine Menschen ermordet wurden, wohl aber die von ihnen hergesellten Kunst-Werke vernichtet.


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