An allen Orten wird heute und in den folgenden Tagen aus der in der Pressemitteilung vom 29. März 2007 der KarstadtQuelleAG zitiert werden, wonach in der Bilanzvorlage des Hauses mitgezeilt wird, dass der Vorstandsvorsitztende Thomas Middelhoff dem Konzern zum Herbst diesen Jahres einen neuen Namen verleihen wolle: ARCANDOR.
Schon am frühen Nachmittag dieses Tages berichtet der populäre ARD-Börsen-Ticker, dass die im MDax notierte Aktie sich in windeseile sogleich um 3% auf 27,97 Euro pro Stück verteuert habe.
Nachtrag: Von den vielen Reaktionen hier die folgende:
Am 31. April 2007 um 15:16 Uhr veröffentlicht der Kommentarchef der Welt am Sonntag, Alan Posener (apo) in einem seiner NEBENWIDERSPRÜCHE genannten Bolg u.a. die folgenen Zeilen:
Dass mit Karstadt und Quelle zwei geschichtsträchtige deutsche Namen zugunsten einer dieser Blabla-Namen wie "O2" und "E.on" abgewickelt werden, ist eine Schande. [...] Mich jedenfalls erinnert "Arcandor" nicht an Wert und Mut, sondern an Feigheit und Tinnef. Und an "geheim" (arkan), an Handys (Arcor) und an Eiskrem (Langnese Carte d’Or). Egal. Der Name wird mit den Warenhäusern bald untergehen, und Mittelmaß, äh, Middelhoff wird zu neuen Großtaten aufbrechen.
Und hier zwei exemplarische - und diametral entgegengestzte - Kommentare zu ebendiesem Text:
– > von einem "EJ" vom 31. März 2007, 17:28 Uhr
Genau. Das war eine zentrale und überzeugende Stelle in dem Klagebrief des Telekom-Mitarbeiters:
Sie und ihre Vorgänger jedoch geben sich im Vorstand die Klinke in die Hand; sie kommen und gehen. Von Unternehmensbindung kann hier wohl kaum die Rede sein. [1]
Sie kommen, strukturieren um, und das mit einer Arroganz und Selbstherrlichkeit, ohne auf warnende Hinweise zu hören, dass sich so die Qualität und die Zuverlässigkeit nicht mehr halten lassen kann, geschweige denn besser wird. Es kümmert sich auch niemand von ihnen um die Folgen ihrer Entscheidungen. Sie ziehen mit vollgestopften Taschen weiter, um im nächsten Unternehmen das Gleiche zu tun und sie hinterlassen skrupellos einen immer größer werdenden Scherbenhaufen.
– > von einem "Anti-Apo" vom 13. März 2007, 19:37 Uhr
Ich nehme mal an, Ihr Verdacht was die Motive der Konzernumbennung angeht, hat damit zu tun, dass Karstadt-Quelle nicht nur den neuen Namen bekanntgab, sondern just auch die Erbengemeinschaft der Familie Wertheim mit 88 Mio. Euro für das seinerzeit "arisierte" Areal am Lenné-Dreieck entschädigt hat.
Mag sein, dass Sie Recht haben. Mag aber auch sein, dass Sie Unrecht haben. Ein tendenziöses Geschmäckle hat Ihr Beitrag allerdings schon, solange Sie nur vermuten und nicht beweisen können.
Bei Herrn Middelhoff werden Sie dann auch noch persönlich. Warum denn? Kennen Sie den Mann? Hat er Ihnen etwas getan? Jedenfalls dürfen Sie zufrieden sein: eine kleine Diffamierung reicht aus und schon hetzt das Publikum gegen die Manager. Und zwar gegen alle Manager. Auf den Neidkomplex ist hierzulande wenigstens Verlaß.
Vielleicht ist es sinnvoll, zumindest einen Satz aus dieser oben als Link benannten Pressemitteilung hier nochmals im Klartext zu zitieren:
„Diese Umbenennung bezieht sich ausschließlich auf die Geschäfte der Holding. Die erfolgreichen Marken wie Thomas Cook, Karstadt oder Quelle sind davon nicht berührt. Im Gegenteil: Wir werden alles dafür tun, dass sie gestärkt und noch attraktiver werden“, sagte der Vorstandsvorsitzende der KarstadtQuelle AG, der künftigen Arcandor AG, Thomas Middelhoff.
Diese Zitat - ist Kommentar genug.