Der Besuch dieser Veranstaltung in ihrer gesamten Länge bedeutet eine solche Vielfalt von Informationen und Kontakten, dass es im Nachgang wohl nur auf Anfrage möglich sein wird, gezielt auf die hier angesprochenen Punkte näher einzugehen und auch Fragen zu weiteren Themen zu beantworten.
Eines war aber an diesem 15. Jubiläums-Jahr anders als an all den anderen Jahren zuvor: das digitale Kino war nicht mehr länger (nur) das Diskussionfeld von Experten, die sich um seine Implementierung in den nachfolgenden Jahren Gedanken machen mussten. Dieses Jahr war offensichtlich das erste Jahr, in dem ganz klar der Verkauf, die Installation und der Betrieb solcher neuen Systeme im Vordergrund stand. Mit allen Vor- und Nachteilen, die ein solcher programmatischer Themenwechsel mit sich brachte.
Man sprach nicht mehr über Visionen und Pläne, sondern gerade an diesem ersten Tag machte sich ein Jeder / eine Jede "hübsch" und attraktiv, um bei den vorwiegend europäischen Kinobetreibern "ankommen" zu können: als potentielle Technik-Partner bei der Einrichtung und Ausstattung der ersten digitalen Projektionsmöglichkeiten.
Am Ende dieses ersten Tages waren sowohl US-amerikanische als auch europäische Häuser durch ihre Repräsentanten "in die Bütt" gestiegen, um jeweils aus ihrer Sicht zu bergründen, warum nur sie der jeweils am besten geeignete Partner für die Kinobetreiber sein könnten.
Und die Firma XDC hatte sich im Anschluss an die "Morning-Show" und der Warner Bros. Pictures Keynote gleich noch den ganzen frühen Nachmittag dazugekauft, um an diesem ersten Tag auch auf der Ebene zahlreicher Testimonials für sich werben zu lassen: als der wirklich wahre europäischer "Enabler" des digitalen Kinos...
Insgesamt kann man diesen Tag vielleich als den Tag der "talking heads" zusammenfassen, während man an den nachfolgenden Tagen wirklich "ans Eingemachte" ging: mit vielen Konzepten - "talking tables" - und vor allem dann auch einer Reihe von Programmbeispielen.
Denn schliesslich sind es die Filme, die den Umsatz bringen und eben nicht ( nur ;-) die Technik.
Cinema Expo European Forum: A Day-Long Series of Seminars Focusing on the Cinema Industry Throughout the European Market
09.00-10:45
SEMINARS
Moderator:
– David Hancock, Senior Analyst, Film and Cinema, Screen Digest
“Tackling Digital Cinema Head On: Its Impact On the Landscape of European Exhibition & Distribution”
– Anders Geertsen, Director of Distribution, Danish Film Institute & Director of Commercial Module, EDCF
"The Reality of Today’s Business Plans & Models"
Speakers:

– Chuck Goldwater, President and COO, AccessIT

– Howard Kiedaisch, CEO, Arts Alliance Media
– Gwendal Auffert, CEO, Eclair
– Tom Cotton, Vice President Business Development, Techincolor Digital Cinema Europe

– Bernard Collard, General Manager, XDC
– Jason Power, Market Development Manager, Dolby UK
11.00-12.15
PIRACY SEMINAR & PHILIPS WATERMARK DEMO
Sponsored by: Philips
Presenters:
– Jaap Haitsma, Chief Technologist, Philips
– Ronald Maandonks, CEO, Philips
“Copyright Theft - The Marketing Message”
Moderator:
– Leo Barraclough, UK Senior Editor, Variety
Panelists:
– Jan Oesterlin, Managing Director, Zukunft Kino Marketing (ZKM) GmbH
– Konstantin V. Zemchenkov, Director, RAPO

– Rich Taylor, Senior VP, External Affairs and Education, Motion Picture Association of America
Rich war einer der Sprecher, denen man trotz des eher schwierigen Stoffes ausgesprochen gerne zuhören mochte.
Er stellte sich damit vor, dass er sagte, dass er zum ersten Male in Europa sei. Und um dieses seiner Frau beweisen zu wollen, würde der jetzt ein Foto von seinem Publikum machen wollen - was er dann auch tat. [1]
- Niels Bo Jorggensen, Danish Anti-Piracy Group
13.30-15.30
European Focus Forum Programming Continues
Keynote Addresses:
Ad Westrate, representing the Union Internationale de Cinemas (UNIC) in Europe, and John Fithian, representing the National Association of Theatre Owners (NATO) in the United States, will discuss global issues affecting exhibition such as digital cinema, release windows, movie piracy and competition.
Dass auf diesem Event beide auf der Bühne stehen würden - und mussten - ist der internationalen Dramaturgie dieser Veranstaltung geschuldet. Dennoch lässt sich das Bemühen, Ad Westrate in einem persönlichen Gespräch zu weiteren Äusserungen über seinen "Gesinnungswandel" zu animieren, eher als "gescheitert" für dieses Journal vermerken. 2002 gab es eine lange Unterredung zwischen uns beiden, in deren Verlauf er sich noch als vehementer Gegner dieser neuen Entwicklungen zu erkennen gab.
Das war in der gleichen Zeit, als John diesen damals eher zufälligen lapus von dem "Other Digital Stuff" im Kino in die öffentliche Diskussion warf, den er dann nicht mehr los wurde. Welch ein Gegensatz dazu das Jahr 2006 mit den positiven Rückäusserungen von der Show West.
Kevin Lally schrieb am 1. Mai im FilmJournal INTERNATIONAL unter dem Titel:
Digital Momentum
:
NATO president John Fithian was far from the only person at ShoWest to acknowledge that "digital cinema starts right now." Questions of image quality have long been resolved, security concerns are being addressed, and reasonable business plans have been drawn up. It’s no longer a matter of "if" but "when."
Und Andreas Fuchs hatte bereits am gleichen Tag an gleicher Stelle darauf aufmerksam gemacht, welche Wandlung der Begiff vom
Other Digital Stuff
in diesen letzten Jahren vollzogen hat.
Diese deutlichen Veränderungen gegenüber den vorangegangenen Jahren sollten nun auch in Europa erstmals richtig spürbar werden [2].
"The Current Market in Europe - A Distributor’s Perspective"

– Monique Esclavissat, EVP, European Distribution, Warner Bros. Pictures
Die Präsentation von Warner Bros. Pictures war besonders bemerkenswert, da in diesem Vortrag deutlich wurde, wie wichtig es ist, dass das technische Engagement der Firma im Rahmen der SMPTE-Standardisierungdiskussion und das inhaltliche Engagement aufeinander abgestimmt sind.
Und dass man aus- und nach-drücklich den europäischen Raum als einen eigenständiges Absatzgebiet anerkenne. Monique machte - wenn auch an anderer Stelle deutlich - dass der europäische Markt zusammengenommen in den vergangenen Jahren sogar insgesamt noch stärkere Umsatzzahlen eingespielt habe als der US-amerikanische.
Und dass es gerade in diesem Markt auch darum gehe, für die Zukunft neue Distributionsformen und -märkte zu entwickeln [3].
"Digital Cinema Roll-Out in Europe: Year 2 Has Begun"
Moderator:
– Bernard Collard, General Manager, XDC
Bernard machte es sich wirklich zur Aufgabe zu zeigen, dass man d e r unumstrittene europäische Partner sei, der es sich auf die Fahnen und ins Stammbuch geschrieben habe, in allen Sprachen ebenso kooperieren zu können wie auch mit den unterschiedlichsten technischen Anforderungen und Herausforderungen. [4]
Part 1: XDC Status
Panelists:
– Michael Gillessen, Content Operations Manager
– Regis Raway, Services Sales Manager

– John B. Birchell Hughes, SVP Production and Distributor Relations
Part 2: The European Perspective
Panelists:

– Nico Simon, CEO, Utopia Group, Benelux
– Sven Andersen, Central Film, Germany
– Thomas Ruttgers, CEO, Film Ton Technik Hannsdieter Ruttgers GmbH, Germany
– Peter Wester, Business Development, XDC, Sweden
– Patrik Engler, CEO Protronic AG Kinotechnik, Switzerland
– Gerben Kuipers, CineMec Ede, The Netherlands
In dieser Runde der "talking heads" wurde deutlich, dass es nicht nur allein um die Erfüllung er durch die USA gesetzen Anforderungen gehen könne, sondern auch darum, eigene Profile zu entwickeln und nach eigenen Business-Modellen - aber ggf. auch Technikformaten - "durchzuziehen".
16.00-17.00
DreamWorks Animation Presentation
– Hosted by Jeffrey Katzenberg
Natürlich war Katzenberg an dieser Stelle der Star dieser Show. Und doch war seine Rolle sehr klar definiert: Als Anchorman die Qualitäten der neuen Produktionen seiner Studios an- und zwischenzumoderieren. Nicht weniger - aber auch nicht mehr.
Solange er im Saal war, galt diese Rolle für ihn auch uneingeschränkt [5]. Aber als sich dann die Möglichkeit zu einem kurzen persönlichen Gespräch ausserhalb des Forums an der Cola-Theke ergab, war er plötzlich wieder der "kleine Mann" und nicht so "überlebensgross" wie auf der Bühne.
Er, der grosse Katzenberg, konnte es trotz mehrmaligem Bittens nicht erreichen, dass ihm an der Theke im Eingangsbereich ein Cola-Getränk in einer Flasche überreicht worden wäre. Nein, diese wären nur zu Demozwecken in die an der Rückwand aufgestellten Kühlschränke gepackt worden: hier gäbe es nur Cola und Bonaqua in offenen Bechern [6].
Auf jeden Fall war dieser sich in umittelbarer Nachbarschaft abspielende Vorfall ein guter Moment, um trotz aller Abschirmungen ein kurzes persönliches Gespräch anknüpfen und die Visitenkarte überreichen zu können.
17.30-19.00
United International Pictures Cordially Invites You To A Special Product Presentation Of Upcoming Releases
19.00-20.30
United International Pictures Invites You To A Special Pre-Screening Buffet Dinner and Champagne Reception
20.30
SCREENING:
UIP/Universal Pictures’
"You, Me and Dupree"