Nachdem das für den 8. September angekündigte Konzert von "LAKE" ausfallen musste [1]die , kommt es nun am 2. November doch noch zu einer kleinen 100-Jahr-Feier des Kant-Kinos: aus Anlass der Premiere des Films "Polly blue eyes" von Tomy Wigand. [2]
Während sich viel Prominenz vor dem Hofeingang eingefunden hatte - von Axel Conti bis Otto Walkes -
darunter auch viele Freunde und Bekannte
spielten nach dem Film die Film-Musiker auch Titel von der eigenen CD und setzten somit eine alte Tradition der Bühnenauftritte vor dieser Leinwand auf ihre Art fort.
Die Anmerkungen und Danksagungen zum 100-jährigen Jubiläum des Kinos waren dagegen kurz und herzlich.
Dabei kam auch das Instrumental "Kant-Kino" von J.Kerr von den Simple Minds zur Sprache, das auf dem Album "Empires And Dance" [3] veröffentlicht worden war [4]. Dieser Track folgte der Aufnahme des Liedes "Thirty Frames A Second" , wurde aber beim Erstellen der CD-Version als solcher nicht getrennt ausgespielt und ist daher dort zwar noch als Anhang zu hören, aber seit dem nicht mehr bibliographiert oder "uncreditted", wie man im Englischen dazu sagt.
Als eine vielleicht exemplarische Stimme sei die Besucherkritik aus dem Jahr 2000 vom 18. Dezember zitiert, in der das am 3.2.1971 geborene männliche "dooyoo"-Mitglied "grummeley" [5]- noch vor der Pleite der Kino-Welt und der Wiederauferstehung als die Neuen Kant-Kinos - in seinem "Testbericht" schreibt:
Bei meinem letzten Aufenthalt in Berlin, den ich wie immer auch zur Kinoschau verwendet habe, wollte ich mir "The Virgin Suicide" anschauen, und der lief im Kant-Kino.
Nichts wie hin. Zwar liegt das Kino nicht besonders toll, aber die Schlange an der Kasse (die einen anderen Film sehen wollte) war rasch abgearbeitet und das ältere Ehepaar vor mir erhielt sogar Freikarten ("Heute ist eine Seniorenaktion...) und war darob recht verdutzt.
Der Film lief in einem winzigen Kinosaal, der aber trotz Partnerbestuhlung (also Sitze ohne Lehne in der Mitte, was auf Singles gemeinhin eher frustrierend wirkt) ganz nett ausgestattet war, rot und mit wenig Lichtadsorption.
Auch schön, daß der Abspann bis zum Ende durchläuft, ohne daß das Licht angeht, und daß kein Gedudel den Eindruck des Films zerstörte.
Insgesamt scheint das Kino noch aus den Siebzigern übernommen worden zu sein, jedenfalls war alles recht stillos, was aber im Vergleich zu diesen CineMAXXEN und OmniPLEXXEN schon wieder sehr stilvoll ist. Hoffentlich gibt’s das Kino noch lange!